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PERDUM

Beratungs- und Qualifizierungsprojekt "Strategische Personalentwicklung und Wissensmanagement in dezentralen Strukturen der Metallindustrie (PERDUM)" aus dem ADAPT- Programm der Europäischen Union

Siehe auch: Perdum-Texte und -Artikel unten auf dieser Seite

Das Ministerium für Arbeit, Soziales und Stadtentwicklung, Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen fördert Anpassungs- und Qualifizierungsmaßnahmen aus Mitteln der Europäischen Union (s.a. transnationales meeting). Wichtigstes Ziel dieser Programme ist die prospektive Beschäftigungs- und Standortsicherung in Nordrhein-Westfalen durch gezielte Unterstützung der Wettbewerbsfähigkeit kleiner und mittlerer Unternehmen. IUK führt im Auftrag des Ministeriums das o.g. Beratungs- und Qualifizierungsprojekt im Rahmen des ADAPT-Programms der Europäischen Union durch.

Das Vorhaben zielt auf Entwicklung und Durchführung eines integrierten Konzepts von strategischer Personalentwicklung und Wissensmanagement in fünf kleinen und mittleren Unternehmen der Metallindustrie in Nordrhein-Westfalen, die aufgrund veränderter Marktanforderungen ihre Strukturen dezentralisiert haben. Die Entwicklung der Human- und Wissensressourcen hat jedoch wegen des drastischen Personalabbaus nicht Schritt halten können. Viele wichtige Funktionen wurden durch Outsourcing nach außen verlagert. Engpässe im Personalentwicklungs- und Qualifizierungsbereich und aktuelle Sparzwänge haben den strategischen Umgang mit knappen Personal- und Wissensressourcen behindert. Traditionell ist die Fähigkeit zum systematischen Wissensmanagement in der Metallindustrie im Unterschied zu "neuen" High-Tech-Industrien nur gering ausgeprägt. Für die Realisierung anspruchsvoller Innovationen und damit für die Erhaltung der Wettbewerbsfähigkeit erweisen sich eine strategisch konzipierte Personalentwicklung und ein strategisches personenorientiertes (nicht nur lizenzrechtliches usw.) Wissensmanagement als entscheidende Schlüsselkompetenzen.

Die Projektziele bestehen in der:

  • Erarbeitung der für technische und organisatorische Innovationen in den beteiligten Unternehmungen erforderlichen Personalentwicklungskonzepte

  • Stärkung der Qualität des Personal- und Wissensmanagements im Hinblick auf die internationale Konkurrenz wie auf die erforderliche Kooperation auf dem gemeinsamen europäischen Markt

  • besseren Nutzung vorhandener Humanressourcen im Rahmen der Unternehmensstrategie.

Zielgruppen des Vorhabens sind

  • die Personalabteilungen der teilnehmenden Firmen

  • Linienvorgesetzte der mittleren bis höheren Führungsebene, die im Zuge des Wandels ihrer Führungsrolle verstärkt Personalentwicklungsaufgaben wahrzunehmen haben

  • TeamleiterInnen und ModeratorInnen, die in auf Teamarbeit umgestellten Betriebsbereichen verstärkt auf erforderliche Qualifikations- und Wissensprofile ("proper staffing") achten sollen.

An dem Projekt nehmen fünf mittlere (nicht konkurrierende) Unternehmen der Metallindustrie teil:

  • Parker Hannifin GmbH, Kaarst

  • Elotherm GmbH, Remscheid

  • KHS Maschinen- und Anlagenbau AG, Dortmund

  • Durable, Hunke & Jochheim GmbH & CoKG, Iserlohn

  • Jeners Druckgußtechnik GmbH, Wülfrath

Die konkrete Projektarbeit sieht so aus:

  • IUK entwickelt gemeinsam mit den betrieblichen Kooperationspartnern und mit den beteiligten Betriebsbereichen ein auf die jeweilige Personalentwicklungs-Thematik zugeschnittenes unternehmensnahes Konzept. Das heißt: Beratungsmaßnahmen finden immer und Qualifizierungsmaßnahmen in den meisten Fällen im Unternehmen statt und sind auf ganz konkrete Wünsche und Problemstellungen der TeilnehmerInnen und der Firma bezogen.

  • Ein Verbundsystem aus den beteiligten Unternehmen bietet die Möglichkeit, an übergreifenden Workshops, internationalen Seminaren und Qualifizierungsmaßnahmen teilzunehmen. Firmen, die bereits über vorwärtsweisende Konzepte strategischer Personalentwicklung verfügen, stellen ihr Knowhow allen am Projekt beteiligten Unternehmen zur Verfügung. Das gibt Gelegenheit, sich mit "best-practice"-Beispielen auseinanderzusetzen und regt den Transfer von Ideen und Konzepten in andere Unternehmen an.

Beispiele für unternehmensnahe Teilprojekte sind

  • Das Umfeld organisieren statt anweisen: Vorgesetzte, Arbeitsplaner, Disponenten als Dienstleister von Produktionsteams bei Einführung von Gruppenarbeit

  • Erarbeitung eines Konzepts flacher Führungsstrukturen mit begleitenden Coachings

  • Teamentwicklung, -training und -coaching

  • Wissensmanagement und Kritische Erfolgsfaktoren-Analyse

  • "Wir könnten besser arbeiten, wenn unser (interner) Lieferant ...": Optimierung und wechselseitige Unterstützung entlang der Prozesskette

  • Wissen nutzen, generieren, zusammenbringen, präsentieren: Wissensmanagement und Präsentationstechniken für EntwicklungsingenieurInnen

  • Kreativitätstraining in der Produktinnovation

  • Handling von multikulturellen Konflikten in Produktionsgruppen: spezielle Führungskräftetrainings für Meister und Vorarbeiter

  • Als Führungskraft Verantwortung tragen im größer gewordenen Unternehmen: Personalentwicklung bei Standortzusammenlegung

Beratungs- und Qualifizierungsleistungen werden im Rahmen des Projekts kostenneutral durchgeführt. Das Unternehmen stellt im Gegenzug Arbeitszeiten der zu beratenden und zu trainierenden MitarbeiterInnen zur Verfügung.

Die Projektergebnisse werden in Form allgemein zugänglicher Produkte (Broschüren, Internetpräsentation) verbreitet, so daß ein Transfer von Methoden und "best-practice"-Beispielen über den Kooperationsverbund hinaus gesichert ist.

Im ADAPT-Programm wird generell mit transnationalen Partnern gearbeitet. Das heißt: IUK bringt durch die Kooperation mit englischen, französischen, italienischen, niederländischen und portugiesischen Partnern, bei denen ähnliche Vorhaben durchgeführt werden, eine internationale Dimension in das Projekt. Gemeinsame Management-Workshops zu speziellen Themen sollen Barrieren abbauen helfen, die dem internationalen Wissenstransfer entgegenstehen. Das Projekt bietet den beteiligten Betrieben internationale Vergleichs- und Orientierungsmöglichkeiten für die Reorganisation und Qualifizierung der Personalentwicklung an, die eine Voraussetzung für ein erfolgreiches Agieren auf dem internationalen Markt sind.


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